Aus dem richtigen Holz geschnitzt

Wenn wir ein Möbelstück aus Vollholz betrachten, setzen wir unseren Fokus meist auf die Maserung und die Jahresringe des Holzes. Wir lieben es, wenn sich die Jahresringe wie ein Fluss durch ein ganzes Möbelstück ziehen. Wir bewerten Farbe und Astung des Holzes. Was aber muss bei der Holzauswahl berücksichtigt werden, damit generationsübergreifende Lieblingsstücke entstehen? Alles beginnt mit einer professionell begleiteten Trocknungsphase des Stammes.  

Geduld ist gefragt

Holz ist zu vergleichen mit Fleisch. Während Fleisch über mehrere Wochen abhängt, bis es zart und genießbar ist, muss Holz in mehreren Schritten und unter strikter Beobachtung getrocknet werden. Im letzten Step wird Holz in einem hoch technisierten Trocknungsraum gelagert bis eine Feuchtigkeit von 8 – 10 % gemessen wird. Bei einer höheren Feuchtigkeit im Holz können nach Verarbeitung ungewollt Risse entstehen.
So vergehen je nach Art des Holzes zwischen 6 Monate bis 2 Jahre, bis die gefällten und am Waldrand gestapelten Baumstämme bereit sind zur Verarbeitung.

Das richtige Maß

Die Stammlänge orientiert sich immer an dem längsten Maß des Möbelstückes. Dadurch wird garantiert, dass sich die Maßerung durch das gesamte Möbelstück zieht. Je gerader ein Baum gewachsen ist, desto effektiver kann der Stamm genutzt werden. Ein Verschnitt kann folglich auf ein Minimum reduziert werden. Da die Farbe und die Astung auch innerhalb einer Holzart stak variiert, wird ein Möbelstück aus nur einem Stamm hergestellt. Bei mehreren Raumelementen ist ein geschultes Auge gefragt. Um ein möglichst stimmiges Gesamtbild zu erhalten, sollten die Stämme aus demselben Wald stammen. Denn Die Bodenart hat einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Farbe des Holzes – auch innerhalb einer Holzart.

Philosophie

Nicht zuletzt hängt die Entscheidung für oder gegen eine Holzart von der Philosophie des Kunden ab. Während Harthölzer (z.B. Eiche) robuster sind und mechanischen Einwirkungen eher Stand halten, neigen Weichhölzer (z.B. Zirbe) eher dazu, Spuren zu hinterlassen. Warum Philosophie? Wir vergleichen Spuren in Möbeln mit dem Älter werden von uns Menschen. Möbelstücke erzählen Geschichten, sie reifen und werden im Laufe der Jahre immer schöner.

Andreas Rädler arbeitet mit ausgewählten regionalen und zertifizierten Holzhändlern zusammen. Dadurch garantiert die rädler Holzmanufaktur eine Holzwirtschaft in einem maximalen Umkreis von 100 Kilometer. Die Regionalität bietet einen weiteren Vorteil. „Unsere Kunden sollen bei Wunsch Ihren Stamm mit Farbe und Astung selbst aussuchen können.  Wir begleiten und stehen bei fachlicher Beratung zur Seite“.